Das Alpenmannstreu @ Sylvie Rotzetter
Freiburg

Les Belles Raies

Die steinigen Abhänge des Molésons erscheinen unwirtlich, aber sie beherbergen eine ungeahnte Pflanzenvielfalt, worunter sich das seltene Alpenmannstreu befindet.

Die «Belles Raies» befinden sich am südwestlichen Hang des Molésons zwischen 1400 und 1700 m Höhe über Meer. Die Bodeneigenschaften und die Exposition der Hänge bieten ideale Bedingungen für viele Pflanzen kalkhaltiger Böden. Dies trifft unter anderen auf den Alpenmannstreu zu, der nur unter bestimmten Bedingungen wächst.

Pflegemassnahmen für eine «Distel»

Der Alpenmannstreu, der auch Blaue Distel genannt wird (Eryngium alpinum) gehört in Wirklichkeit zur Familie der Doldenblütler, wie die Karotte oder die Petersilie. Diese seltene Art ist in der Schweiz und den benachbarten Ländern bedroht und im Kanton seit 1973 geschützt, wo sie in ungefähr fünf Populationen in den Voralpen vorkommt. Die grössten Gefährdungen für diese Art sind das Sammeln und zu intensive oder zu frühe Beweidung. Für deren Schutz kommt deshalb der Information der Öffentlichkeit eine Schlüsselrolle zu.

Seit 2007 beteiligt sich Pro Natura an einer Studie in den Freiburger Voralpen zur Erforschung und zum Schutz des Alpenmannstreu. Auf den Alpen Mormotey und Tremetta, die in der Nähe von Belles Raies liegen, wurde für die dortigen Alpenmannstreu-Populationen im Frühling 2018 ein Rettungsprojekt durchgeführt. Rund hundert junge Pflanzen wurden in ihren Mutterpopulationen gesetzt, dank einer gemeinsamen Initiative vom Botanischen Garten von Freiburg und Pro Natura.

Naturschutzgebietdetails

Anreise

Mit Bus ab Greyerz, Möglichkeit mit den Bergbahnen ab der Haltestelle «Moléson-sur-Gruyères» hinaufzufahren. Zugang ebenfalls von Les Paccots möglich.

Weiteres

Die Abhänge von Belles Raies sind nicht zugänglich, aber mit etwas Glück können Alpenmannstreue auf den Alpen Mormotey und Tremetta beobachtet werden.

Weiterführende Informationen